So funktioniert Influencer-Marketing NICHT: 10 Fehler, die man vermeiden sollte

16.11.2023 - Das Marketing mit Influencern hat sich in den vergangenen Jahren vom Geheimtipp zu einem etablierten Marketingkanal entwickelt, mit dem sich beachtliche Erfolge erzielen lassen - wenn man alles richtig macht.

von Julia Petrasch

Die Zusammenarbeit mit InfluencerInnen ist aus der Welt des Marketings heute nicht mehr wegzudenken. Es gibt unzählige Ratschläge sowie kreative und innovative Ansätze, wie man Kooperationen erfolgreich gestalten kann. Bei der Vielzahl an Tipps und Tricks wird es teilweise schwierig, den Überblick zu behalten - schließlich führen viele Wege nach Rom. Aus diesem Grund zäumt Julia Petrasch , Geschäftsführerin der Influecer-Marketing-Agentur likeyaa   , das Pferd von hinten auf und erklärt heute, welche Fehler man bei Kooperationen mit InfluencerInnen definitiv vermeiden sollte.

  1. Nicht zum Produkt passende oder unauthentische InfluencerInnen.

  2. Gleicht der Social-Media-Feed deiner potenziellen KooperationspartnerInnen einer endlosen Dauerwerbesendung ohne roten Faden oder haben sie erst kürzlich eine Zusammenarbeit mit der direkten Konkurrenz abgeschlossen? Wenn auf eine dieser Fragen mit 'Ja' geantwortet werden kann, ist es ratsam, die Kooperation noch einmal zu überdenken. Stattdessen ist es eine kluge Idee, mit InfluencerInnen zusammenzuarbeiten, die das beworbene Produkt auch in ihrem privaten Alltag nutzen würden. Im Idealfall sollte man - beispielsweise im persönlichen Gespräch - herausfinden, ob sie das Unternehmen und seine Produkte aus Überzeugung bewerben möchten.

  3. Die eigene Zielgruppe nicht in die Planung einbeziehen

  4. Gern lassen wir uns von einer möglichst großen Zahl im Profil von InfluencerInnen beeindrucken und dadurch manchmal sogar von den Marketing-Basics wie einer klar definierten Zielgruppe ablenken. Es ist zwar großartig, wenn potenzielle KooperationspartnerInnen eine breite Masse erreichen, doch die entscheidende Frage lautet: Erreichen sie auch die richtigen Menschen? Bei der Auswahl von InfluencerInnen ist es wichtig, die eigene Zielgruppe sorgfältig einzubeziehen. Das bedeutet, herauszufinden, auf welchen Social-Media-Plattformen sie am aktivsten sind und welche InfluencerInnen für sie besonders interessant sind.

  5. Sich ausschließlich auf Kooperations-Tools verlassen
  6. Wenn es um die Auswahl von KooperationspartnerInnen geht, ist es verlockend, sich auf automatisierte Tools zu verlassen. Dennoch sollten die InfluencerInnen noch einmal persönlich unter die Lupe genommen werden. Schließlich geht es darum, sicherzustellen, dass nicht nur die Größe ihrer Followerschaft, sondern deren Qualität zu Ihrer Marke passen. Besonders Aspekte, die man nicht allein durch Algorithmen beurteilen kann, sollten gesondert überprüft werden. Darunter fällt der Stil ihres Contents, aber auch der Tone-of-Voice oder konkrete Einstellungen zu wichtigen Gesellschaftsthemen.

  7. Reichweite als alleiniges Auswahlkriterium der KooperationspartnerInnen

  8. Besteht das Kampagnenziel darin, die Bekanntheit der eigenen Marke zu steigern, dann sind Influencer mit einer großen Reichweite in Storys, Reels, TikToks und Co. zweifellos die richtige Wahl. Aber wenn es um den Verkauf von Produkten geht, sollte die Auswahl genauer überlegt sein. Neben der Reichweite sollten auch die Klickrate auf die verlinkten Inhalte und die Engagement-Rate der Postings genau unter die Lupe genommen werden. Warum? Weil das Engagement eine Menge über die Beziehung zwischen den InfluencerInnen und ihren FollowerInnen verrät. Je höher das Engagement, desto enger ist normalerweise die Bindung zu der Community. Das führt zu mehr Vertrauen und Glaubwürdigkeit, was letztendlich der Kampagne und Marke zugutekommen kann.

  9. Nur mit thematisch naheliegenden InfluencerInnen zusammenarbeiten
  10. Eine bekannte Fitnessinfluencerin bewirbt ein weiteres Proteinpulver - vorhersehbar und nichts Neues für die FollowerInnen. Ein gängiger Fehler in der Welt der Influencer-Kooperationen ist es, sich ausschließlich auf die Zusammenarbeit mit großen InfluencerInnen zu beschränken und kleinere oder Nischen-InfluencerInnen außen vorzulassen. Kleinere InfluencerInnen, auch bekannt als Mikro-Influencer, können genauso wertvolle KooperationspartnerInnen sein. Durch ihre enge Verbindung zu ihrer Community und den Faktor, dass sie häufig wenige Werbepartner haben, erscheinen sie oft nahbarer und authentischer. Auch wenn es darum geht, kostengünstigen Content zu generieren, beispielsweise für die eigenen Unternehmenskanäle, können diese InfluencerInnen einen echten Mehrwert bieten. Aber auch Nischen sollten bedacht werden. Sicherlich haben auch RadsportlerInnen Interesse an Proteinpulver.

  11. Das Briefing als starres Skript formulieren
  12. 1.000 Regeln aufstellen, und die Caption vorformulieren? Darunter können schnell die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Kooperation leiden. Dennoch müssen die KooperationspartnerInnen ein klares Briefing erhalten, damit sie wissen, wie der gewünschte Content umgesetzt werden soll und welche Botschaft sie vermitteln sollen. Ein solides Briefing spart langfristig Zeit und Aufwand, da es unnötige Korrekturen oder Neuaufnahmen des Contents verhindert. Das Briefing sollte dabei jedoch nicht starre Vorgaben setzen, sondern den PartnerInnen genug Freiraum für die individuelle Umsetzung lassen: Je mehr Vorgaben und Einschränkungen sie erhalten, desto weniger authentisch wirkt die Zusammenarbeit auf ihre Followerschaft.

  13. Den erstellten Content nicht nochmal gegenchecken

  14. Auch wenn man den KooperationspartnerInnen künstlerischen Freiraum lässt, ist es wichtig, den Content vor Veröffentlichung zu sichten. Auch InfluencerInnen können kleine Fehler passieren - sei es bei der Aussprache des Markennamens, der Übermittlung von Informationen oder beim Setzen der richtigen Verlinkungen. Besonders bei der ersten Zusammenarbeit ist es empfehlenswert, sich den Content vor der Veröffentlichung zur Abnahme zusenden zu lassen.

  15. Wichtige Kooperationsdetails nicht vertraglich festhalten

  16. Wurden wichtige Dinge nicht vertraglich festgehalten, kann einiges schiefgehen: Der Inhalt wird nicht im gewünschten Umfang oder zu spät abgeliefert. Im schlimmsten Fall verstößt der Content gegen Datenschutzrichtlinien und kann nicht verwendet werden. Um späteren Unstimmigkeiten zu vermeiden, sollten einige Kooperationsdetails unbedingt vertraglich festgehalten werden:
    • Die Art des Contents (Story, Post, Reel, TikTok usw.), die Menge und ob Nutzungsrechte für den erstellten Content gewünscht werden.
    • Das Festlegen der Timings für die Abgabe, den Livegang des Contents und die Übermittlung der Insights ist entscheidend, um Verzögerungen bei der Abnahme oder beim Hochladen des Contents zu vermeiden.
    • Egal ob beim Thema Nutzung von Musik oder Werbekennzeichnung, die aktuellen rechtlichen Vorgaben müssen stets bekannt sein und bei Kooperationen kontrolliert werden.

  17. KooperationspartnerInnen nur als "Mittel zum Zweck" sehen
  18. PartnerInnen nur als Investition oder Werbemittel einzustufen, kann sich negativ in der Qualität der Kooperation widerspiegeln. Fehlende Transparenz und unzureichende Kommunikation sind häufig die Folge. Stattdessen sollte eine Partnerschaft auf Augenhöhe angestrebt werden. Je mehr InfluencerInnen über das Produkt, das sie präsentieren sollen, wissen, desto besser. Teilen Sie Ihre Vision, erzählen Sie, was Ihr Produkt einzigartig macht und welchen Bedarf es deckt. So können sich die InfluencerInnen besser in Ihre Erwartungen hineinversetzen. Vergessen Sie nicht, am Ende der Kampagne oder Zusammenarbeit Feedback von den Influencern einzuholen - sei es zum Produkt selbst oder zur Zusammenarbeit. Influencer sind mehr als nur Werbeträger - sie sind Partner auf dem Weg zum Erfolg.

  19. Nach nur einer Kooperation große Ergebnisse erwarten
  20. Einmalige Kampagnen sind nicht zwangsläufig ein Wunder-Katalysator für das eigene Geschäft. Als Unternehmen ist es entscheidend, langfristige Beziehungen zu Influencern aufzubauen, um kontinuierlich Präsenz und Markenbewusstsein zu schaffen. Um Follower zum Kauf zu überzeugen, braucht es Zeit und mehrere Berührungspunkte - im Normalfall mindestens drei. Punktuelle Kampagnen sind sicher sinnvoll, sollten jedoch als Ergänzung zur konstanten Präsenz bei besonderen saisonalen Aktionen oder Produktstarts platziert werden.

  21. Don'ts statt Dos - mehr Kreativität durch weniger Einschränkung
  22. Für all diejenigen, die eine innovative Kampagne planen, ist es entscheidend, offen und kreativ zu sein, wenn es um die Dos geht. Lass dich nicht zu sehr von den gängigen Ratschlägen und den "So macht man es richtig"-Anleitungen einschränken. Denn wenn Sie stets im Blick behalten, was Sie vermeiden sollten, kann das dazu führen, dass Ihnen noch mehr kreative und frische Ideen in den Sinn kommen. Die Welt des Influencer-Marketings bietet unendliche Möglichkeiten, also wagen Sie sich ruhig in neue und unkonventionelle Gefilde, und wer weiß, vielleicht bringen Sie die nächste bahnbrechende Kampagne auf den Weg!


Julia Petrasch ist Co-Geschäftsführerin der Influencer-Marketing-Agentur likeyaa, deren Hauptfokus Hauptfokus liegt darauf, Brands mit passenden MarkenbotschafterInnen zusammenzubringen und gemeinsam kreative Kampagnen zu konzipieren.

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