16.02.2024 - Metastudie im Auftrag des Bundesforschungsministeriums zeigt: Die Forschung zur nachhaltigen Digitalisierung ist in vielen Bereichen noch lückenhaft. Berücksichtigt man negative und positive Umwelteffekte, entlasten nur bestimmte Anwendungen die Umwelt, etwa Gebäudeautomation und Smart Charging. IÖW und Technopolis geben Empfehlungen für weitere Forschung: Die Nachhaltigkeitseffekte der Digitalisierung müssen umfassender bewertet werden.
von Dominik Grollmann
Smarte Geräte und Rechenzentren verbrauchen viel Ressourcen und Energie. Einige digitale Technologien können sich jedoch positiv auf die Umwelt auswirken, etwa wenn mit ihrer Hilfe Strom und Heizung in Gebäuden automatisch gesteuert werden. Kann die Wissenschaft bereits einschätzen, wie sich negative und positive Umwelteffekte der Digitalisierung zueinander verhalten? Rund 200 Studien haben das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
(IÖW) und Technopolis Deutschland
im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF) analysiert. Fazit: In Gebäuden, im Energiesystem und im Verkehr gibt es Anzeichen für positive Wirkungen, doch in den meisten Bereichen braucht es mehr belastbare Zahlen.
"Die Forschung sollte stärker als bisher den ökologischen Fußabdruck digitaler Technologien berücksichtigen und unerwünschte Nebenwirkungen untersuchen", empfiehlt der Ökonom Christian Lautermann
vom IÖW. "Nur so wird es möglich, die Chancen der Digitalisierung realistisch zu bewerten." Die Metastudie "Nachhaltigkeitseffekte der Digitalisierung
" wertete in acht Themenbereichen aus, bei welchen digitalen Innovationen sich nach aktuellen Erkenntnissen ein positives Potenzial für Klimaschutz und Umweltentlastung zeigt.
Mario Brandenburg
, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, beurteilt die Ergebnisse positiv: "Wir wollen die Potenziale der Digitalisierung zur Verwirklichung von Nachhaltigkeit nutzen. Die Metastudie zeigt auf, wo dafür die größten Hebel liegen und wo wir noch Forschungsbedarf haben. Mit unserer Forschungsförderung an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit tragen wir dazu bei, eine breitere Datengrundlage und digitale Nachhaltigkeitsinnovationen zu schaffen. Die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie bestärken uns darin, dass wir mit einem systemischen Förderansatz auf dem richtigen Weg sind."
Sustaintech-Lösung soll CO2e-Verbrauch für die digitale Werbeindustrie transparent machen.
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