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Best Practice

Entscheidungshilfe: App oder Web

02.02.2017 - Onlineshops, die ihre mobilen Hausaufgaben noch nicht gemacht haben, setzen das Thema Mobilmachung mit Sicherheit ganz oben auf ihre Liste der guten Vorsätze für 2017. Das ist auch dringend geboten, denn 34 Prozent der weltweiten E-Commerce-Transaktionen finden bereits über mobile Endgeräte statt. Bis 2018 wird ein Anstieg auf 47 Prozent erwartet. Die richtige Wahl der mobilen Option kann jedoch viel Kopfzerbrechen bereiten. Eine der wichtigsten Grundsatzentscheidungen ist: Ist für mein Business eine native App das Richtige oder sollte ich meinen Service mobiloptimiert auf der Website anbieten? Kurz: App oder Web? Von Guido Laures, CTO von Spreadshirt.

von Verena Jugel

Wann ist eine responsive Web-Lösung das Mittel der Wahl?Eine Web-Lösung bietet sich an, wenn man lediglich einen mobil-optimierten Browser-Zugriff auf die wichtigsten, einkaufsrelevanten Funktionen bereitstellen möchte. Als Resultat steigen meist die Page Views, die Bounce Rate verbessert sich und die Conversion Rate über mobile Endgeräte profitiert ebenso. Eine mobil optimierte Website unterstützt einen ganzheitlichen, runden Markenauftritt über alle Kanäle und Bildschirmgrößen hinweg - von Desktop über Tablet bis hin zum Smartphone. Außerdem wird so der äußerst wichtige Suchmaschinen-Kanal optimal bedient, da Google Web-Lösungen im Ranking berücksichtigt.

Was spricht für eine App? Bei allen Vorteilen einer Web-Lösung kann es schwierig sein, nur mit Responsiveness eine stimmige User Experience mit allen Funktionalitäten für kleine Smartphone-Bildschirme und Touch-Bedienung zu bieten. Der Hauptvorteil einer App liegt darin, dass die Optimierungsmöglichkeiten umfassender und smartphone-spezifischer sind als bei Web-Lösungen, die auf den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Endgeräte setzen müssen. Dies ist vor allem bei komplexen Interaktionen von Vorteil, die über den einfachen Kaufen-Klick hinausgehen. Zudem ist die App auf den Smartphones gespeichert. Sie ruft sich so täglich oder zumindest regelmäßig beim Nutzer in Erinnerung und kann die Kundenbindung erhöhen. Wer eine Shopping-App installiert hat, wird diese beim Einkauf in der Regel bevorzugen und nicht den Weg über den Webbrowser gehen. Auf der anderen Seite ist die Entwicklung einer App im Vergleich zur responsiven Weblösung oft ein hochkomplexes, zeitfressendes und teures Projekt, das nicht selten einen externen Dienstleister nötig macht.

Unsere EntscheidungshilfeSpreadshirt hat in den letzten Jahren Stück für Stück alle Services mobil optimiert. Dafür hat das IT-Team eine Entscheidungshilfe entwickelt, die Vor- und Nachteile der möglichen Lösungen klar vor Augen führt. Für jede Frage werden Punkte für App, Web oder beides verteilt. Am Ende gibt die Punktzahl Aufschluss darüber, welche Strategie die größte Aussicht auf Erfolg hat. Sinnvoll ist ein Ansatz ab fünf Punkten (siehe PDF Grafik 1).

Welche Erfahrungen haben wir gemacht?Spreadshirt ist eine E-Commerce-Plattform, die drei Modelle vereint: White-Label-Shops, Marktplätze sowie Personalisierung mit dem Design-Tool. Unsere Strategie zur schrittweisen mobile Optimierung aller Services bestand aus vier Hauptprojekten (siehe Grafik 2): Zuerst haben wir 2013 unser altes Personalisierungstool, den T-Shirt-Designer, in Angriff genommen. Dieser basierte auf Flash und brauchte dringend eine Mobilmachung. Der Fragebogen unserer Entscheidungshilfe ergab 6 Punkte für Web und 4 Punkte für App (siehe Grafik). Also machten wir uns ans Werk. Ergebnis ist ein wegweisendes HTML-basiertes, touch-optimiertes Tool. Es erwies sich wie erhofft als mobiler Wachstumstreiber: Für das Jahr 2013 verzeichnete Spreadshirt einen Anstieg der Zugriffe über mobile Endgeräte von 300 Prozent. Wachstumsstark waren insbesondere die Tablets mit dreimal mehr Besuchen, aber auch Smartphones mit doppelt so vielen Zugriffen als noch im selben Zeitraum im Vorjahr. Der T-Shirt-Designer wird mit jeder Iteration weiterentwickelt.

Der Spreadshirt-Marktplatz und das White-Label-Shopsystem SpreadShop bekamen jeweils 7 Punkte für Web und 4 Punkte für App. Beide wurden demzufolge mit einer responsiven Web-Lösung mobil optimiert. Der mobile Marktplatz wurde Ende 2014 gelauncht mit Features wie weniger Text, mehr Symbolen, stärkerem Designfokus, Merkliste und Single-Page-Check-out. Basierend auf dem Marktplatz entstand 2015 der neue, komplett responsive SpreadShop. Wesentliche Verbesserungen waren ein intuitiv bedienbares, nutzerfreundliches Layout, schnelle Ladezeiten und die unkomplizierte Implementierung neuer Features.

Mobiler Meilenstein Nummer 4 war der Partnerbereich. In diesem Fall ergab die Entscheidungshilfe je 6 Punkte für Web und App - Gleichstand. Entstanden sind sowohl eine responsive Web-Lösung als auch eine native App. Der 2016 gelaunchte Partnerbereich, die Kommandozentrale, in der Partner neue Shops erstellen, Ideen und Produkte verwalten, ist eine Web-Lösung. Neu sind unter anderem das einfache internationale Verkaufen auf 14 zusätzlichen europäischen Spreadshirt-Marktplätzen und Multi-Produkterstellung (bis zu 40 Produkte gleichzeitig). Zusätzlich soll die App "Spreadshirt Partner" für Android und iPhone den Partnern dabei helfen, den Überblick zu behalten und ihren Umsatz zu steigern. Dazu liefert die App wichtige Daten zur Optimierung von Produktauswahl und Marketing-Strategie.

Vier Projekte - vier ganz unterschiedliche Lösungen. Für Spreadshirt haben sich die Investitionen in die Mobilmachung aller Services gelohnt, um Kunden und Partnern ein intuitives Erlebnis über verschiedene Endgeräte hinweg zu bieten.

[k]Der Autor Guido Laures ist seit 2013 Chief Technology Officer (CTO) bei Spreadshirt.[/k]

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