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Schwerpunkt Digitaldruck

Personalisierung als größter Vorteil des Digitaldrucks

08.05.2017 - Digitaldruck ist auf der Überholspur. Druckdienstleister und Hersteller erklären die Vorteile gegenüber dem Offsetdruck und wie Werbetreibende diese nutzen können.

von Verena Jugel

Der größte Vorteil des Digitaldrucks gegenüber dem Offsetdruck ist die Möglichkeit zur Personalisierung - was den Digitaldruck für Werbetreibende so spannend macht. Auf die Frage, was heute in Bezug auf Personalisierung mit dem Digitaldruckverfahren konkret möglich sei, sagt Hermann Plekat, Leitung Verkauf beim Dialogmarketing-Dienstleister Meillerghp, "kurz und knapp beantwortet - fast alles!". Sei bislang über Personalisierung in Bezug auf Name, Adresse und eventuell in Bezug auf ein individuelles Produktangebot und auch noch microgeografischem Kartenausschnitt gesprochen worden, so treffe der Begriff"Hyper-Personalisierung" es heute seines Erachtens am besten. Die typischen Anwendungen der Personalisierung sind dabei nach wie vor Mailings, Handbücher oder auch Vorabauflagen. Die Herausforderung ist laut Michael Fries regelmäßig, aus Personalisierung auch tatsächlich einen Kundennutzen zu erzeugen. Im Onlinedruck komme die Komplexität hinzu, einen Standardprozess anzubieten, der für die Kunden einfach zu bedienen sei und wertige individuelle Produkte erzeuge. "Da gibt es noch einiges zu tun", so Fries. Seine Kunden würden weniger die Personalisierung als die Segmentierung nachfragen, die zu kleinauflagigen Varianten führe, die der Kunde dann zielgerichtet einsetzen könne. Und auch im Verpackungs- und Etikettendruck bestehe eine steigende Nachfrage nach hochwertigen, industriell produzierten Anwendungen mit kleineren beziehungsweise versionierten Auflagen, mit denen sich Konsumenten gezielt ansprechen lassen, sagt auch Peidro-Insa von Heidelberg.

Im Trend: "4-D-Druck"Der Druckmaschinenhersteller setzt dabei seit Kurzem auch auf "4-D-Druck", also das Bedrucken dreidimensionaler Produkte wie Fußbälle (siehe Foto), Trinkflaschen, Fahrrad- oder Motorradhelme, Eishockeyschläger, aber auch industrielle Produkte wie Displays oder Teile für die Automobilindustrie. "Mit der so genannten 4-D-Druck- Technologie sind wir in der Lage, die unterschiedlichsten dreidimensionalen Objekte direkt und in hoher Qualität und auch personalisiert zu bedrucken", erklärt Peidro-Insa. "So lassen sich aus Massenartikeln individuelle Produkte mit einem persönlichen Mehrwert für den Kunden produzieren." Heidelberg möchte sich so eigenen Angaben zu- folge Marktsegmente außerhalb der klassischen Klientel erschließen. Mehr zum Thema "4-D-Druck" lesen Sie in ONEtoONE-Ausgabe 01/17 ab Seite 16.

Richtiges Datenmanagement: einmal mehr unerlässlichAuch beim Digitaldruck liegt die Herausforderung in der richtigen Handhabe und Pflege des Datenbestands: "Personalisierung erfolgt auf Basis einer Datenbank, in der Kundeninfor- mationen hinterlegt sind. Nur ein gut gepflegter Datenbestand führt zu dem gewünschten Druckergebnis. Hier ist die entsprechende Sachkenntnis so- wohl auf Kundenseite als auch auf Ver- arbeiterseite erforderlich", sagt Jürgen Lisei von der Druckerei Otto Theobald.
Die Technologie des Druckens, Personalisierens inklusive der digi- talen Verarbeitung stelle außerdem eine besondere Herausforderung an die Mitarbeiter, die an den Maschinen tätig sind, führt Hermann Plekat von Meillerghp aus. "Derzeit gibt es das Berufsbild Drucker mit Spezialisierung Digitaldruck zwar - aber die mannigfaltigen Aufgaben eines Operators einer Digitaldruckmaschine ist damit leider nicht abgedeckt", sagt er. "Dazu müssen sich die Arbeitgeber, Organisationen und Verbände dringend etwas einfallen lassen." Und auch Plekat sieht die Kun- denseite gefordert: "Mit der Möglichkeit der Hyper-Personalisierung steigt die Anforderung an die Analysten und Mar- keter auf Kundenseite. Auch hier fehlt es zum Teil an Fachwissen beziehungsweise Ressourcen." Für Plekat trennt sich an dieser Stelle die Spreu vom Weizen: "Dienstleister, die sich über Jahre mit der Personalisierung und Individua- lisierung beschäftigt haben, holen aus der neuen Technologie mehr raus als jene, die gerade erst damit beginnen."

Wird der Digitaldruck den Offsetdruck irgendwann verdrängen?Es lässt sich - abhängig von den Drucker- zeugnissen und Anwendungen - zwar eine Verschiebung vom Offset- zum Digitaldruck beobachten, sagt Marc Schnierer, Marketing Manager von Canon Deutschland. Dass der Digitaldruck in absehbarer Zeit allerdings den Offsetdruck verdrängen könnte, halten die Druckdienstleister und Hersteller für unwahrscheinlich. "Es wird eine Koexistenz beider Technologien geben", so Schnierer. Ähnlich sieht das auch Michael Fries: "Digital- und Offsetdruck haben beide ihre Stärken und werden auf absehbare Zeit nebeneinander existieren." Für den Kunden sei es schließlich egal, mit welchem Verfahren die Produkte produziert wurden.

Die meisten Faltschachteln in Segmenten in der Pharma- und Kosmetikindustrie oder im Foodbereich werden laut Montserrat Peidro-Insa außerdem industriell im Offsetverfahren produziert. "Der Digitaldruck ergänzt diese Anwendungsbereiche mit flexiblen und personalisierten Anwendungen und verzeichnet dabei hohe Wachstumsraten", fasst sie abschließend zusammen.

Veranstaltungen zum DigitaldruckWeitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie zum Beispiel auf der InPrint, Fachmesse für industrielle Drucktechnologie im November in München oder dem Digitaldruck-Kongress (zuletzt stattgefunden im Februar 2017 in Düsseldorf ). Die nächste drupa findet erst wieder im Jahr 2020, ebenfalls in Düsseldorf, statt. (vj)

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