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Financial Technology

Fakten über den FinTech-Boom

30.03.2016 - Bernd Richter, Experte im Bereich Capital Markets, Banking, Wealth sowie Digital Strategy & Transformation bei der internationalen Unternehmensberatung Capco erläutert im Gespräch mit ONEtoONE die Hintergründe und Perspektiven des Booms im Bereich der Financial Technology.

ONEtoONE: Die EZB hat beschlossen, den Leitzins erstmals auf null zu setzen, um über den gestiegenen Strafzins die Banken liquider zu machen. Welche Rolle spielt das billige Geld für den Boom im FinTech-Sektor? Bernd Richter: Es ist folgerichtig, dass durch die Senkung des Leitzinses auf 0,0 Prozent die bisher sowieso schon geringen mittel- bis langfristigen Ertragsmöglichkeiten der Banken nun mit Hinblick auf den Wegfall des Einlagengeschäfts noch weiter eingeschränkt werden. Der Boom der FinTechs hängt jedoch eher mit den verbesserten und vielfältigen Möglichkeiten, die der Technologiesektor bietet, zusammen. Da die Geschäftsmodelle der neuen Player in ihrer Rolle als Mono-Produktanbieter weniger komplex sind und nur eine geringe Kostenbasis aufweisen, besteht keine Abhängigkeit vom Einlagengeschäft. Das Ökosystem von Banken, das aus Einlagen- und Kreditgeschäft besteht, ist weitaus komplexer und von einer immensen Kostenbasis geprägt. Die Entscheidung der EZB erhöht jetzt nochmal den Druck auf die Banken, sich um einen Realitätscheck ihrer Geschäftsmodelle zu bemühen. Diese haben sich seit der Finanzkrise 2008 kaum gewandelt. Um ihren Relevanzgrad künftig wieder zu stärken, ist letztlich ein massiver Abbau der nachhaltig gewachsenen Kostenstrukturen einerseits und parallel die Schaffung von Wertschöpfung durch erweiterte bzw. neue Geschäftsmodelle erforderlich.

Welche Nischen des klassischen Bankengewerbes sind von FinTechs besetzt? Wie sehen die Synergien mit den etablierten Häusern aus?
In der Bankbranche war der Bereich Zahlungsverkehr das Einfallstor für FinTechs - das prominenteste Beispiel ist Paypal. Seitdem sind jedoch längst auch schon andere Geschäftsfelder von neuen agilen Playern besetzt worden - manchmal mehr, aber oft weniger von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Das bereits vor vier Jahren gegründete Unternehmen Ripple, ein Technologieanbieter im Bereich Zahlungsverkehr und Devisenhandel, hat fast unbemerkt den internationalen Finanzverkehr revolutioniert. Mithilfe der Blockchain-Technologie optimierte Ripple die Dauer internationaler Transaktionen von zwei Tagen auf sechs Sekunden - ein Durchbruch.

Wir beobachten außerdem vermehrt, dass FinTechs nicht nur im Alleingang agieren, sondern immer häufiger Kooperationen miteinander eingehen. Zwei oder drei der innovativ-denkenden Unternehmen kombinieren ihre Kompetenzen und sind so in der Lage, Kunden ein ausgereifteres Produkt anzubieten - wobei zu den Kunden von FinTechs häufig Banken zählen. Auch Kooperationen zwischen neuen und alten Playern lassen sich beobachten. Finanzstarke Banken kaufen nicht selten ambitionierte FinTechs auf. Im Übrigen finden sich in vielen großen Banken inzwischen auch Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, sogenannte Digital Labs. Diese Entwicklung ist verhältnismäßig neu.

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