Kaufabbrüche stellen ein erhebliches Problem, aber auch Potenzial für den E-Commerce dar. Laut dem aktuellen Halbjahresreport von uptain, der das Verhalten von über 10 Millionen Nutzern aus mehr als 1500 Online-Shops untersucht, ist die Warenkorb-Abbruchrate im ersten Halbjahr 2024 auf 71,41% gestiegen. Diese Entwicklung bedeutet, dass deutschen Online-Shops jährlich rund eine Milliarde Euro Umsatz entgeht.
Bild: Midjourney/Sebastian Halm
Die Ursachen für Kaufabbrüche sind vielfältig. Häufige Gründe sind komplizierte Checkout-Prozesse, hohe Versandkosten und technische Probleme. Besonders betroffen sind Smartphone-Nutzer, die eine Abbruchrate von 74% aufweisen, was oft auf eine unzureichend optimierte Mobile-Experience zurückzuführen ist. Auch bei Desktop-Nutzern liegt die Abbruchrate bei 67%, oft bedingt durch eine schlechte User-Experience oder intransparente Lieferbedingungen.
Der Report zeigt zudem, dass bestimmte Branchen stärker betroffen sind, etwa die Erotikbranche mit einer Abbruchrate von 96%. Auch das Preissegment spielt eine Rolle: Im niedrigen Preissegment von 1-30 Euro liegt die Abbruchrate bei 77%, während sie im höheren Segment von 120-150 Euro auf 66% sinkt.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tageszeit: Abends und nachts ist die Abbruchrate höher, während morgens zwischen 7 und 10 Uhr mehr Käufe abgeschlossen werden. Die Zeit zwischen Black Friday und Weihnachten ist besonders kritisch, da hier trotz leicht sinkender Abbruchraten, durch den hohen Warenkorbwert ein erhebliches Umsatzpotenzial verloren geht.
Um die verpassten Umsätze zu minimieren, müssen Online-Shops Maßnahmen ergreifen, die das Einkaufserlebnis verbessern und Kaufabbrüche reduzieren, wie eine optimierte Mobile-Experience und ein vereinfachter Checkout-Prozess.
