11.05.2012 - Mit Taxi Deutschland ist ein weiterer Player in den Kampf um Taxi-Kunden eingestiegen, die lieber per Smartphone einen Fahrer rufen, als in den Funkzentralen anzurufen. Die Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von rund 70 Taxizentralen, die über eine mobile Rufnummer und neuerdings eine Smartphone-App exklusiv Fahrten vermitteln. So wollen sich die Funkzentralen gegen den Konkurrenten My Taxi zur Wehr setzen.
Seit einiger Zeit sehen sich die Taxizentralen einem massivem Wettbewerb durch die mobile Applikation My Taxi ausgesetzt. Die Anwendung für Smartphones vermittelt deutschlandweit sowie bereits in einigen anderen europäischen Städten Fahrgäste an Taxis, ohne dabei den klassischen Weg über die Taxizentralen zu gehen. Die Fahrer zahlen pro zustande gekommener Fahrt einen festen Betrag an den My-Taxi-Betreiber Intelligent Apps, unterliegen aber nicht wie bei den Funkzentralen anderen vertraglichen Bedingungen. Nach Angaben von My Taxi sind bereits gut 10.000 Fahrer bei der App registriert (Details siehe My Taxi nimmt Kampf mit Taxizentralen auf).
Mittlerweile gibt es zahlreiche lokale Taxizentralen, die mit eigenen mobilen Anwendungen am Markt sind, um Fahrgäste für ihre Taxis zu gewinnen. Jedoch sind diese Angebote meist regional begrenzt. Auch einige unabhängige Applikationen für Smartphones sind mittlerweile entwickelt worden, die jedoch noch nicht den Bekanntheitsgrad von My Taxi erreicht haben (z. B. Cap Cloud). Vor Kurzem ist mit Taxi.eu ein Dienst gestartet worden, für den sich Taxizentralen zusammengeschlossen haben. Circa 40.000 Fahrer in 60 europäischen Städten seien für Taxi.eu unterwegs, heißt es vom Anbieter FMS Systems.
Mit Taxi Deutschland betreibt jetzt ein weiterer Zusammenschluss von Funkzentralen eine eigene mobile Anwendung. Die App funktioniere in ganz Deutschland, so die Betreiber. Rund 2.600 Städte und Gemeinden gehören laut Taxi Deutschland zum Einzugsgebiet, und die App würde auch zuverlässig in kleinen Ortschaften ab 5.000 Einwohnern funktionieren.
Nutzer von Taxi Deutschland sollen vollautomatisch bei der zuständigen Taxizentrale landen. Die App erfasse den Nutzerstandort per GPS, Karte, Direkteingabe oder aus gespeicherten Favoriten. Frei und besetze Taxis seien je nach Ausstattung der Zentrale auf der Karte zu sehen, zudem würden voraussichtliche Ankunftszeit, KFZ-Kennzeichnen, Anfahrt des Wagens sowie Taxihalteplätze in der Umgebung angezeigt.
[f1]Laut Taxi Deutschland können Endkunden über die App die gewohnten Services der Funkzentralen in Anpruch nehmen: Vorbestellungen, Babyschale, Kreditkartenzahlung, Großraumtaxi oder Einkaufsfahrten mit Geldauslage durch den Fahrer.
Gegenüber My Taxi und anderen unabhängigen App-Angeboten will sich Taxi Deutschland dadurch hervorheben, dass das Unternehmen weder auf Venture-Kapital noch auf einem neuen Geschäftsmodell beruhe. Der Betreiber von Taxi Deutschland sei ein genossenschaftlicher Zusammenschluss von Taxizentralen. "Die Taxizentralen sind die Regulatoren des Taxigewerbes. Wir wollen deren Fortbestand sichern und damit die Ordnung und Zuverlässigkeit im Taxigewerbe dauerhaft sicherstellen", so Dieter Schlenker, ehrenamtlich arbeitender Vorsitzender der Taxi Deutschland eG.
Die Genossenschaft Taxi Deutschland wurde 2007 gegründet und betreibt neben dem neuen App-Angebot auch die mobile Taxirufnummer 22456 exklusiv, die aus jedem Mobilfunknetz zur lokalen Taxizentrale verbindet. Mitglieder von Taxi Deutschland sind aktuell nach eigenen Angaben die Gründer Taxi Frankfurt eG und Taxi Hamburg 6x6 GmbH & Co. KG sowie Taxi-Funk Offenbach e.G., Taxi-Dienst Hanau eG, Funk-Taxi-Zentrale Wiesbaden GmbH, Autoruf GmbH, Hamburg, Autostoff GmbH, Hamburg sowie GefoS - Gesellschaft für offene Systeme mbH. In Kürze sei der Beitritt weiterer Zentralen zu erwarten, kündigen die Betreiber auf der Website an. (kr)
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