Die Verwendung von genderneutrale Sprache sorgt für kontroverse Diskussionen und wird sehr unterschiedlich gehandhabt (vgl. iBusiness-Analyse Gendersensible Sprache: Herausforderung und Chance für Agenturen und Unternehmen
). Die Content-Marketing-Agentur Coco
hat sich nun für eine Online-Analyse genauer angeschaut, wie es eigentlich die 40 DAX-Konzerne damit halten.
Obwohl das deutsche Gesetz besagt, dass ab dem 1. Januar 2019 alle Jobanzeigen genderneutral formuliert sein müssen, gibt es 2021 mit MunichRE
und Puma
immer noch Firmen, die ihre Stellenangebote noch nicht angepasst haben. Damit verstoßen sie laut Coco gegen §1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Die klare Mehrheit der untersuchten DAX40-Konzerne (95 Prozent) achtet zumindest auf die korrekte (m/w/d)-Form in den Jobtiteln ihrer Stellenanzeigen.
Konsequent genderneutral kommunizieren nur die wenigsten DAX-Konzerne.
Grafik: Coco Content Marketing
Nur ein Bruchteil (17,5 Prozent) der Firmen aus dem DAX gendern umfassend bei ihren Stellenanzeigen. 57,5 Prozent verwenden zusätzlich noch eine genderkonforme Rechtschreibung auf der Webseite, bei Fließtexten oder auf der gesamten Homepage. 34 Prozent kümmern sich nur um die gesetzlich vorgeschriebene Form. Manche Firmen wenden zwar in ihrer Stellenanzeige nicht die korrekte Form an, dafür ist aber die Website oder die Stellenanzeigen gegendert. Genauso gibt es Firmen, die ihre Stellenanzeigen gendern, dafür aber die Fließtexte oder (m/w/d)-Form vernachlässigen. Eine genaue Analyse der einzelnen Firmen im Detail bietet dieser
Blogbeitrag
von Coco Content Marketing.
Laut der Analyse gibt es mit
BASF
,
Delivery Hero
,
Deutsche Bank
,
Deutsche Post
,
Linde
nur fünf Unternehmen, die konsequent gendern. Diese Unternehmen benutzen die genderneutrale Rechtschreibung sowohl mit der Nutzung der (m/w/d)-Form als auch in den Jobbeschreibungen als auch in den Fließtexten der Webseite.
Besonders erwähnenswert sind laut der Content-Marketing-Agenturen auch
Merck
und die
Deutsche Telekom
. Der Pharmakonzern Merck habe zwar seine Stellenangebote nicht genderneutral ausgeschrieben, dafür aber hinter jedem Jobangebot die Ergänzung:"(all genders)". Laut Coco ist dies definitiv die Variante mit der umfassendsten Inklusion und bei keinem anderen Unternehmen zu finden. Die Deutsche Telekom habe am Ende jeder Webseite einen kleinen Textblock eingefügt, der besagt, dass die Telekom grundsätzlich alle Geschlechter anspricht und daher gerade dabei ist, ihre Texte zu überarbeiten. Ganz auf das Gendern in jeglicher Form verzichtet dafür die Münchner Rückversicherungsgesellschaft.