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Datenschutz

Schutz von kundenbezogenen Daten im Fokus

12.03.2015 - Der Datendienstleister AZ Direct (arvato Digital Marketing) hat gemeinsam mit dem TÜV Rheinland ein Verfahren entwickelt, das Adressdaten von vertraulichen Informationen und Merkmalen trennt. Dies ermöglicht Unternehmen ein datenschutzkonformes Arbeiten. Wie das Verfahren genau funktioniert und welche Möglichkeiten es bietet, erläutert Marco Kersch, Mitglied der Geschäftsleitung bei AZ Direct, im ONEtoONE-Interview.

"Die Herausforderung, vor der wir standen, als wir das Verfahren entwickelten, war: Wie können wir personenbezogene Daten beispielsweise vor potenziellem Diebstahl und Missbrauch schützen und gleichzeitig der Anonymisierung und Pseudonymisierung gemäß Bundesdatenschutzgesetz Rechnung tragen", sagt Kersch. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, kooperiert das Unternehmen mit dem TÜV Rheinland. Diese übergeordnete Instanz fungiert als Trusted Third Party (TTP) und überwacht und koordiniert die Prozesse.

Im Data-Secure[hoch]TTP[/hoch]-Verfahren werden Adressdaten getrennt von ihren zugehörigen Merkmalen in unterschiedlichen GmbHs verwahrt. "AZ Direct verfügt über Personen-/Haushaltsadressen, also Name plus Anschrift. Diese Daten wurden für Werbung durch Dritte aufgebaut und werden permanent gepflegt und datenschutzkonform ergänzt. Bei arvato analytics befindet sich die Merkmalsdatenbank.Dieses Unternehmen verfügt über bis zu 600 Merkmale pro Person, die diese auf Personen-, Haushalts-, Gebäude- oder geografischer Ebene beschreiben. Die Merkmale sind komplett anonymisiert und mit einem verschlüsselten Hashkey wie beispielsweise `a7mFc´ versehen. Somit kann kein Mitarbeiter des Unternehmens - und damit natürlich auch kein ggfs. kriminell agierender Eindringling - diese Merkmale auf eine Person zurückführen."

[f1]"Ein Versender für Kinderspielzeug möchte beispielsweise Maßnahmen zur Neukundengewinnung starten - und in diesem Fall natürlich nur Personen ansprechen, die auch Kinder zu Hause haben. Arvato analytics würde in diesem Fall eine Selektion in ihrer anonymisierten Merkmalsdatenbank durchführen und alle Personen beziehungsweise Hashkeys herausfiltern, die Kinder in einem bestimmten Alter haben. Diese verschlüsselte Liste übergibt arvato analytics an den TÜV Rheinland. Der Prüfdienstleister wandelt diese Hashkeys um in jene Hashkeys, die AZ Direct in ihrer Consumer-Datenbank kennt. Diese entsprechend neu verschlüsselten Haskeys, beispielsweise `123aBC`, werden herausgesucht. Und nur diese Adressen werden an den Lettershop des Kunden übergeben. Die ursprünglichen Selektionsvorgaben oder Ähnliches sind dem Unternehmen dabei nicht bekannt, und die verwendeten Hashkeys bei AZ Direct und arvato analytics sind zueinander komplett inkompatibel und können nur durch den TÜV Rheinland in Beziehung gesetzt werden."

[hl]TüV als "Schlüsselwächter"[/hl]Diese strikte Gewaltenteilung - in einem Unternehmen die Adressdaten, in dem anderen die Merkmale und dazwischen der TÜV Rheinland - löst eine Vielzahl von Compliance-Problemen. "Zwischen den Unternehmen sitzt der TÜV Rheinland, der aufpasst, dass alle Daten inkompatibel zueinander sind und bleiben. Er fungiert als Schlüsselwächter in der Mitte. Er überwacht alle Prozess- und Spielregeln. Zum Beispiel, dass Listen umsortiert werden, keine eindeutigen Merkmale existieren dürfen oder es eine Mindestmenge an Datensätzen gibt", sagt Kersch.

"Das Verfahren kommt nicht nur für Directmail zum Einsatz. Wir wenden es auch für den E-Mail- und Display-Kanal an und ermöglichen damit datenschutzkonformes Multi-Channel-Marketing. Wir sind in der Lage, auf der anonymisierten Merkmalsdatenbank passende Zielgruppen zu selektieren. Und eine bestimmte Person, die völlig anonym bleibt, damit über verschiedene Kanäle wie postalisches Mailing, Postwurfspecial, E-Mail und Display zu erreichen. Das eröffnet Werbetreibenden ganz neue Potenziale", sagt Kersch.

Data Secure[hoch]TTP[/hoch] ermöglicht es auch, Informationen aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen. "Wirtschaftsunternehmen wie auch Organisationen der öffentlichen Hand können ihre Daten, die sie dezentral verwalten, zu einem kraftvollen Datenpool zusammenführen - und verhalten sich dabei datenschutzkonform. Eine Adresse allein ist noch keine vertrauliche Information. Diese entsteht erst in der Verbindung mit weiteren personenbezogenen und sensiblen Profildaten", sagt Kersch. Einsatzgebiete von Data Secure[hoch]TTP[/hoch] seien beispielsweise die Zusammenführung von Datenbanken im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses oder einer Übernahme, beim Datenaustausch mit Dritten oder der zentralen Datenhaltung in Konzernen, wenn verschiedene Abteilungen auf bestimmte Informationen zugreifen.

"Ziel von Unternehmen ist es, möglichst einen 360-Grad-Blick auf ihre Kunden zu erhalten. Was technisch einfach zu lösen ist, ist aber rechtlich oftmals unter Datenschutzgesichtspunkten verboten. Data Secure[hoch]TTP[/hoch] unterstützt dabei, eine Unique Costumer ID zu schaffen und Daten anonymisiert aus unterschiedlichen Quellen - online und offline - zusammenzuführen. Mit dem Verfahren sind wir in der Lage, etwas Gutes für den Datenschutz zu tun, und haben gleichzeitig eine Grundlage, um unser Geschäftsmodell datenschutzkonform zu betreiben", so Kersch. Das Unternehmen fühle sich daher grundsätzlich gut gerüstet für die bevorstehende EU-Datenschutzverordnung, die europaweit einheitliche Regeln bringen soll. (smü)

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