11.01.2017 - Bei der Vielzahl an automobilen Innovationen auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas hätte man denken können, man befinde sich auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) statt auf der Messe für Unterhaltungselektronik. Dennoch drängten sich auch digitale Sprachassistenten und Smart-Home-Technologien besonders in den Vordergrund der 50-jährigen-Jubiläumsausgabe der CES.
Unser Zuhause wird immer intelligenter, denn mehr und mehr Geräte lassen sich per Smartphone oder Tablet steuern. Auf der CES wurde nun auch eine smarte Türklingel vorgestellt. Sie verfügt über eine Kamera, Bewegungssensoren und ist mit dem Internet verbunden. Der Nutzer soll so zum Beispiel seine Tür auch aus dem Urlaub bedienen können, etwa wenn der Paketbote klingelt.
Das Smart Home wird zudem ergänzt durch intelligente Glühbirnen, die mit Lautsprechern, WLAN Repeater oder Sicherheitskameras verbunden sind, smarte Fenster, mit denen die Raumtemperatur und Luftqualität automatisch reguliert werden kann und einen smarten Duschkopf, der anhand von Farbspielen signalisiert, wenn zu viel Wasser verbraucht wird. Die Entwickler gehen sogar soweit, dass sie eine Haarbürste vorgestellt haben, die den Haarwuchs überwacht, analysiert und die Daten an das Smartphone übermittelt.
Marketer, aber auch Handel und Industrie könnten besonders von den in Las Vegas vorgestellten smarten Kühlschränken (Hersteller: LG oder Samsung) und den zugehörigen Apps profitieren. Mit den Daten, die der Anbieter "Fridge Cam" sammelt, wird der Nutzer automatisch darüber informiert was sich in seinem Kühlschrank befindet und welche Lebensmittel er bald verbrauchen und wieder einkaufen muss. Wenn der Kühlschrank dann eine Einkaufsliste erstellt, müsste dafür gesorgt werden, dass das Produkt des Kunden ganz oben auf der Liste steht. Diese Entwicklung würde ebenfalls neue Chancen für das FMCG-Marketing eröffnen.
In nahezu allen Messehallen der CES 2017 waren auch die Themen "Robotics" und "Virtual Reality" präsent. Es wurden Roboter verschiedener Funktionsweisen ausgestellt. Darunter Lager- und Logistikroboter des Online-Kartendienstes Here, Service-Roboter für Supermärkte, der "Bono" oder "Winbot" (Fensterputzroboter), Nanny-Roboter um Babys in den Schlaf zu wiegen oder der "Grillbot" zur Reinigung des Grills. Wer keine Lust hat seine Wäsche zusammen zu legen, kann sich den "Laundroid" zulegen. Er ist in einem Schrank versteckt und wird damit beworben, dass jeder Mensch in seinem Leben insgesamt 375 Tage damit beschäftigt ist seine Wäsche zu falten. Kombiniert mit der Spracherkennungs-Technologie agieren die Roboter "Kuri" und "Cutii". Sie sollen vor allem ein Freund für Kinder oder ältere Menschen sein. Kuri kann beispielsweise Gute-Nacht-Geschichten vorlesen und erkennen, wann ein Kind sich in der Tiefschlafphase befindet.
Beim Thema Virtual Reality gab es keine besonderen Innovationen, bis auf den Ausblick, dass es in Zukunft kabellose VR-Brillen geben wird. Dennoch wurden neben den bekannten Herstellern HTC und Oculus auch neue Prototypen von Intel und Lenovo vorgestellt und es waren an zahlreichen Ständen VR-Brillen im Einsatz. Dies zeigt das große Potenzial der Technologie, die bis 2020 vom einstelligen in den dreistelligen Millionen-Euro-Bereich anwachsen soll. Für Agenturen sollte das Thema VR zum Maketing-Mix bestimmter Kunden dazugehören, denn Produkterlebnisse können so besonders anschaulich dargestellt werden.
Das Feld "Green Tech" gewinnt an Bedeutung. Die grünen Technologien, mit denen zum Teil Ressourcen gespart werden können, finden sich in verschiedenen Einsatzfeldern. Um Energie im Smart Home zu sparen gibt es zum Beispiel den computerbasierten Heizungskörper "Q.Rad" von Qarnot. Er ist mit drei CPU-Mikroprozessoren ausgestattet, die mit dem Internet verbunden sind und Wärme erzeugen. Besonders soll diese Technologie sich für den Einsatz in Büros, Ämtern, Schulen und Haushalten eignen. Das Gerät kann natürlich über eine Smartphone-App reguliert werden. Es wurden außerdem Gadgets zum Messen der Luftqualität ("Flow") oder der Wasserqualität (Ondilo) vorgestellt.
Der Digitalverband Bitkom hob Mobilität 4.0, Digitale Sprachasistenten, Virtual Reality und das Internet der Dinge als Top-Trends der CES 2017 hervor. Der Verband stützte seine Einschätzung unter anderem auf von ihm durchgeführte Befragungen. Demnach könnten sich sieben von zehn Autofahrern vorstellen, die Kontrolle ihres Fahrzeugs an einen Autopiloten abzugeben. Als führend bei der Entwicklung selbstfahrender Autos sehen die Bundesbürger Autohersteller wie Tesla sowie klassische Hersteller (36 %). Dahinter folgen IT- und Internetunternehmen, wie Google, Apple und Uber (17 %). Beim Thema Virtual Reality in Deutschland ergab eine Marktprognose von Bitkom mit dem Beratungsunternehmen Deloitte einen erwarteten Umsatz von einer Milliarde Euro bis 2020. (pk)
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