11.08.2016 - Heiß diskutiert und doch nicht greifbar - kaum ein Thema beschäftigt den Handel im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung des Geschäfts mehr als die Erlebnisvermittlung. Nur - wie kann sie in der Praxis gelingen? Dieser Frage widmet sich Arne König von Core Media im folgenden Artikel.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, ein Video sicher mehr als eine Million. Die Einkaufsmöglichkeiten aus der Geschichte heraus funktionieren nicht nur in Bildern, auch Videos können zu interaktiven Verkaufsfläche werden. Marken, die ihre Bilder "shoppable" machen, sollten dies auch mit anderem Content wie Videos tun. Gerade bei Videos liegen die Engagement-Raten deutlich höher, das heißt, Kunden schenken einem Video deutlich länger ihre Aufmerksamkeit. Darüber hinaus können gerade Bewegtbildaufnahmen eine große Emotionalität vermitteln, wie zum Beispiel den enormen Spaß, den ein Sportler mit seinem neuen Surfbrett hat oder das Gefühl von Freiheit, das die neue Vespa vermittelt. Möglich macht dies aktuell beispielsweise YouTube mit Shoppable True-View-Anzeigen, aber auch via Apple TV sind Shoppable Videos bereits möglich.
Bewertungen und Kundenmeinungen sind längst eine Selbstverständlichkeit? Jein, denn es kommt darauf an, wie man sie in den Kaufprozess einbindet. Derzeit ist es häufig noch so, dass die Bewertungen irgendwo versteckt auf der Website auftauchen und der User langwierig den Link zu den Bewertungen suchen muss. Um die Kaufentscheidung positiv zu beeinflussen, sollten Händler stattdessen zwei oder drei aussagekräftige Reviews - oder zumindest Ausschnitte davon - prominent aufführen. So werden möglicherweise drängende Fragen direkt von anderen Usern beantwortet oder der potenzielle Käufer erhält den nötigen Kaufimpuls, weil die Review einen emotionalen Aspekt des Produktes hervorhebt. In der analogen Welt würde man seinen Freundeskreis zu dem Produkt befragen, online sind dagegen Kundenreviews gefragt, um dasselbe Einkaufserlebnis zu vermitteln.
Virtual und Augmented Reality sind nicht zuletzt dank Pokémon Go in aller Munde. Und dem Markt wird in den nächsten Jahren ein enormes Wachstumspotenzial bescheinigt, natürlich nicht nur im Gaming-Bereich. Virtuelle Ladenrundgänge verspricht beispielsweise der chinesische Handelsriese Alibaba hat mit seinem Buy+-Konzept. In der virtuellen Shopping-Umgebung erlebt der User via VR-Brille 360-Grad-Ansichten der Produkte und Verkaufsregale. Zudem kann er sich die Kleidungsstücke von virtuellen Models vorführen lassen. Darüber hinaus können sich die VR-Shopper ausgewählte Produkte in allen Details anzeigen lassen und diese bei Gefallen in den Warenkorb legen und bezahlen.
Egal ob 360-Grad-Bilder, Shoppable Images oder virtuelle Ladenrundgänge, alle Bilder und natürlich der Shop und die Webseite selbst sollten auch für mobile Geräte optimiert sein. Das hört jedoch nicht bei adaptivem oder responsivem Design auf, auch die Bilder müssen passen. Das heißt, für verschiedene Gerätetypen sollten verschiedene Auflösungen hinterlegt sein, um die Ladezeit zu optimieren. Werden zudem lediglich die vom Benutzer betrachteten Bilder nachgeladen, wird der Bandbreitenverbrauch auf ein Minimum reduziert. Das Erlebnis darf nicht an Kanalgrenzen stoppen.
Der Autor Arne König ist Regional Marketing Director DACH und EMEA bei Core Media.
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