2. Juli 2004. (press1: iBOT) - Die Industrie- und Handelskammer empfiehlt Unternehmen die Einführung eines Pendlernetzes, damit Arbeitnehmer leichter eine Fahrgemeinschaft finden können. "Viele Berufspendler fahren ähnliche Strecken - wissen aber nicht, wer aus ihrem Stadtteil sonst noch in ihre Firma fährt. Die Einführung einer entsprechenden Plattform ist deshalb sehr sinnvoll," erklärte Werner Kühlkamp, Leiter der Abteilung Verkehr und Logistik der niederrheinischen IHK.
Ein erstes Unternehmen ist an der Einführung eines firmeninternen Pendlernetzes bereits interessiert: Der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster (LVM) plant den Start des Systems noch im Laufe diesen Jahres. Rund 3000 Mitarbeiter werden dann die Möglichkeit haben, unter ihren Arbeitskollegen nach einer Fahrgemeinschaft zu suchen - per Intranet oder per SMS. Als Start- und Zielpunkte können im System des Pendlernetzes Dörfer und Stadtteile einer Region ausgewählt werden. Die Mitarbeiter können somit exakt die Strecke angeben, die sie zu ihrem Arbeitsplatz fahren müssen. Sollten sie nicht sofort fündig werden, bietet das Pendlernetz eine Benachrichtigung per SMS, sobald ein passendes Inserat registriert wurde.
Langfristig sollen durch die Förderung von Fahrgemeinschaften auch mehr Parkplätze auf dem Betriebsgelände frei werden. Wenn sich die Suche nach einem Parkplatz morgens einfacher gestalte, steige auch die Motivation der Mitarbeiter, erklärte Theo Karger vom Betriebsrat des LVM.
Der Einzelhandelsverband Niederrhein (EHV) wies darauf hin, dass das System nicht nur Vorteile für die Mitarbeiter biete, sondern auch für den Betrieb: "Wenn weniger Parkplätze von den Mitarbeitern gebraucht werden, können einfach und kostengünstig neue Kundenparkplätze geschaffen werden," erklärte Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des EHV Niederrhein.
Zudem können die Firmen erhebliche Kosten sparen, da der Bau von zusätzlichen Parkflächen durch die Förderung von Fahrgemeinschaften hinfällig werden kann.
Das Pendlernetz wird von der EuropeAlive Medien GmbH bundesweit in insgesamt 473 Kommunen eingesetzt - 165 allein in Nordrhein-Westfalen. In Stuttgart wird es von der Europäischen Union unterstützt und in der Rhein-Main-Region startete es im Mai diesen Jahres. In Hamburg wird es voraussichtlich noch im Laufe diesen Jahres starten, da eine unabhängige Expertenjury es zum "Leitprojekt 2004" wählte.
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