14.06.2018 - Verbraucher auf der ganzen Welt haben trotz kultureller und wirtschaftlicher Unterschiede einen ähnlich pragmatischen Ansatz, wenn es um den Austausch ihrer Daten mit Unternehmen geht, hat eine Studie von der GlobalDMA, dem DDV und Acxiom ermittelt. Man höre und staune: Deutsche Nutzer sind besonders "unbekümmert" im Umgang mit ihren Daten.
von Christina Rose
Verbraucher sind sich aufgrund des jüngsten Medieninteresses und der in Europa am 25. Mai wirksam gewordenen neuen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) mehr denn je bewusst darüber, wie ihre persönlichen Daten gesammelt und verwendet werden. Eine aktuelle globale Umfrage zeigt, dass trotz erheblicher kultureller Unterschiede die Mehrheit der Befragten (77%) pragmatisch oder unbekümmert im Umgang mit ihren persönlichen Daten sind.
Die Ergebnisse stammen aus einer neuen Studie mit dem Titel "Globale Datensicherheit: Was der Verbraucher wirklich denkt" - im Auftrag der Global Alliance of Data-Driven Marketing Associations (GDMA), dem Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV) und Acxiom.
Die Studie belegt, dass sich die Ansichten der Konsumenten in verschiedenen Ländern überraschend ähneln, wenn es um das Teilen persönlicher Informationen geht. Die Mehrheit der Befragten (51%) in den zehn untersuchten Märkten auf vier Kontinenten sind "Datenpragmatiker". Sie entscheiden von Fall zu Fall, ob sie ihre persönlichen Daten teilen, abhängig von den Vorteilen, die sich für sie dadurch ergeben. In Singapur, Spanien und den USA sind es trotz kultureller und rechtlicher Unterschiede sogar bis zu 60%.
Die zweitgrößte Gruppe der Befragten wird in der Studie als "unbekümmert" beschrieben. Diese Personen haben wenig Bedenken, wie Daten gesammelt und verwendet werden. Jeder vierte Verbraucher weltweit gehört dieser Gruppe (26%) an. In Deutschland (34%) und den Niederlanden (35%) ist der Anteil der unbekümmerten Personen am höchsten. Die zwei größten Verbrauchergruppen repräsentieren zusammen 77% der Befragten.
Dem stehen Verbraucher gegenüber, die nicht bereit sind, ihre persönlichen Daten zu teilen, auch nicht im Gegenzug für einen verbesserten Service. Sie machen rund ein Viertel (23%) der insgesamt Befragten aus und sind in den beiden Ländern Argentinien (16%) und Singapur (17%) am geringsten vertreten.
"Wir befinden uns in einer neuen Ära des Datenschutzes. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob die Diskussion über den Wert personenbezogener Daten die Bedenken der Verbraucher bei der Datennutzung verstärken. Tatsächlich zeigen unsere Untersuchungen, dass sich die Einstellung der Verbraucher positiv verändert, was uns optimistisch stimmt", so Chris Combemale, GDMA Vorstandsmitglied und CEO der DMA (UK) Group. "Das Verständnis der Verbraucher darüber, wie wertvoll es ist, ihre persönlichen Daten als Teil einer modernen Wirtschaft mit Unternehmen auszutauschen, steigt."
Obwohl 74% der Befragten sich in gewisser Weise um ihre Online-Privatsphäre sorgen, zeigen sich weltweit mehr als die Hälfte (51%) der Verbraucher dazu bereit, ihre Daten mit Unternehmen auszutauschen, solange dies einen eindeutigen Nutzen für sie hat. Viele Verbraucher (41%) verstehen auch, dass der Datenaustausch für den reibungslosen Ablauf einer modernen Gesellschaft unerlässlich ist.
Darüber hinaus glauben 38% der Umfrageteilnehmer weltweit, dass sie selbst die Verantwortung für ihre Datensicherheit tragen sollten - im Gegensatz zu staatlichen Institutionen (15%) oder Unternehmen (5%). Dieses Gefühl der persönlichen Verantwortung ist in Deutschland (49%), Australien (46%) und Großbritannien (46%) am stärksten ausgeprägt. Die Befragten in Spanien (24%) und den Niederlanden (23%) sind hingegen der Meinung, dass dies die Aufgabe der Regierung sein sollte.
Der GDMA-Bericht kommt auch zu dem Ergebnis, dass Kontrolle, Vertrauen und Transparenz in allen Ländern die Grundlage für eine gesunde Datenwirtschaft bilden. So ist die Hälfte der Verbraucher (51%) in allen befragten Märkten der Meinung, dass Vertrauen der Schlüssel zu ihrer Entscheidung ist, Informationen mit einem Unternehmen zu teilen. Die Studie zeigt auch, dass die Verbraucher mehr Transparenz (86%) und Kontrolle (83%) im Umgang mit ihren Daten verlangen, um dieses Vertrauen aufzubauen.
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