30.03.2016 - Als erste Stadt Deutschlands hat das Händlernetzwerk der Stadt Kleve beschlossen, künftig auf Kleingeld zu verzichten. Bei Cent-Beträgen wird bei rund 100 Händlern der Stadt nun auf fünf oder zehn Cent auf- beziehungsweise abgerundet. Offenbar wird der Test von Händlern und Kunden positiv aufgenommen.
Im Februar dieses Jahres hatte man sich in Kleve dazu entschlossen, keine 1- oder 2-Cent-Münzen mehr zu verwenden. Hintergrund ist laut einer Mitteilung des Klever City Netzwerks, dass sich die Bundesbank immer mehr aus der Bargeldversorgung zurückzieht und Banken und Sparkassen für das Einzahlen von Münzen Gebühren verlangen. Als der Euro kam, hätten die Banken in den Niederlanden geschätzt, dass sie mehr als 30 Millionen Euro im Jahr sparen könnten, wenn sie die kleinen Münzen nicht nutzen würden. Also haben sie das Kleingeld laut City Netzwerk fast komplett abgeschafft, so wie die Finnen, Schweden, Belgier und seit dem 1. November 2015 die Iren.
Nun ist also Kleve in Nordrhein-Westfalen (knapp 49.000 Einwohner) die erste Stadt Deutschlands mit einem geschlossenen Händlernetzwerk, die die kleinen Münzen abzuschaffen versucht. Laut einer Reportage im Deutschlandfunk seien sowohl Bürger als auch Händler von dem Test sehr angetan. Dem City Netzwerk zufolge kostet eine 1-Cent Münze in der Herstellung rund 1,65 Cent, während eine 2-Cent Münze rund zwei Cent ausmacht. Die wirklich hohen Kosten entstehen dann durch den Transport der Münzmassen. Es beibt abzuwarten, ob und welche anderen Händlernetzwerke nachziehen. Die Bedeutung von Bargeld wurde in den letzten Monaten mehrfach thematisiert. Im Februar kamen Regierungspläne auf, die Bargeldzahlungen auf 5.000 Euro beschränken wollten. Mitte 2015 wurden in Dänemark Stimmen aus Regierungskreisen laut, die das Bargeld vollständig abzuschaffen versuchen. (db)
Mischenrieder Weg 18
82234 Weßling
Tel.: +49 (0) 89-57 83 87-0
Fax: +49 (0) 89-57 83 87-99
E-Mail: info@onetoone.de
Web: www.hightext.de