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Szene
Online Marketings Rockstars: Welten, die sich einander nähern
27.02.2012 - Verdreifachung der Teilnehmerzahl, ein Rockstar-kompatibler Veranstaltungsort, ein Auftritt eines Hip-Hop-Stars - die zweiten Online Marketing Rockstars waren ein Erfolg. Inhaltlich waren vor allem zwei Tendenzen zu erkennen: Das Online-Marketing wird immer datengetriebener. Die Veranstaltung zeigte zudem nicht nur, wie sehr Online schon Marketing-Mainstream angekommen ist, sondern auch, wie sich digitale und physische Welt, Online und klassisches Marketing immer weiter einander annähern. Trotzdem sind noch viele Aufgaben zu lösen.
Die von der Hamburg Media School am 24. Februar zum zweiten Mal durchgeführten Online Marketing Rockstars fanden in der Großen Freiheit 36 in Hamburg statt, die ansonsten als Veranstaltungsort für Rockkonzerte dient. Als Keynote-Redner trat Dr. Florian Heinemann von Rocket Internet an. Er gab einen Ausblick auf die mögliche Entwicklung des Online-Marketings im Jahr 2012. "Ohne Daten geht es nicht", lautete eines seiner Fazits. Heinemann ist aber auch Beispiel dafür, dass die Internetbranche nicht mehr nur mit Spott auf die "alte Welt" blickt. Die Rocket-Internet-Mehrheitsbeteiligung Zalando powert seit einigen Monaten mit klassischen TV-Spots - Medienberichten zufolge erhält das Unternehmen TV-Werbeplätze von Prosieben Sat1 gegen eine Beteiligung am eigenen Umsatz.
In der Vernetzung mit der Offline-Welt liege eine "wahnsinnige Kraft", sagte Heinemann - und bezog dies nicht alleine auf Werbung. Als positives Beispiel führte er Verkaufsstationen des Start-ups Mymuesli im stationären Handel ins Feld. Solche Modelle seien auch deutliche schwerer zu kopieren als reine Online-Geschäftsmodelle.
Als der "Datenfanatiker" von einer Teilnehmerin nach seiner Einschätzung traditioneller Werbekennzahlen wie Awareness sowie gestützter und ungestützter Markenbekanntheit gefragt wurde, lautete die erste Antwort zwar: "Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt ,Das muss im Koksrausch in irgendeinem Hinterzimmer entstanden sein.`" Heute jedoch sehe er durchaus den Sinn in diesen Kennzahlen. "Das Schwierige ist: Man muss die beiden, die neue und die alte Welt, miteinander verbinden." Das so genannte Branding sei im Grunde nur zeitverzögerter Umsatz.
Der Mobilfunk-Discounter Blau.de gibt sich online-affin und trägt die eigene Domain schon im Namen. Der für das Unternehmen am besten funktionierende Vertriebskanal ist jedoch der Lebensmitteleinzelhandel, wie Mitgründer und Geschäftsführer Dirk Freise bei den Online Marketing Rockstars im Rahmen einer Panel-Diskussion mit dem Thema "Traffic, Fans, Nutzer - Wie größer werden?" freimütig erklärte. Online liege auf Platz zwei. Kreativität werde in der Online-Werbung noch unterschätzt, mahnte Freise gegenüber der stark Kennzahlen- und Performance-getriebenen Branche. So habe Blau.de beispielsweise einmal von der Kampagne eines Wettbewerbers profitiert, in dem das Unternehmen sich mit den eigenen Werbemitteln an die Banner des Konkurrenten "anhing". Freise stellte jedoch auch fest, dass die "Performance-Denke" in andere Kanäle diffundiere. "Früher haben nur Versandhändler so gedacht", so der Mobilfunkexperte.
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