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Auctionata/My-Artmap

Kunstbranche breitet sich im Mitmach-Web aus

30.01.2013 - Seit der Gründung von Ebay ist das Prinzip der Versteigerung im Web verbreitet. Nun zieht verstärkt die Kunstbranche in den E-Commerce ein, aus der das Prinzip ursprünglich stammt. Im Dezember 2012 streamte Auctionata die erste Video-Auktion live im Netz. Auch eigene Social Networks, die Händler, Künstler und Käufer vereinen, gibt es mit My-Artmap bereits. Wir sprachen mit den Machern verschiedener Portale über den Kunstverkauf im Web - unter anderem mit Alexander Zacke von Auctionata, der kürzlich den "Digital Star" der DLD 2013 erhielt.

[f2]Kunst immer so viel wert, wie jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. Dieser Binsenweisheit folgend, werden Kunstwerke und Antiquitäten oft versteigert, weil es schwer ist, Festpreise zu setzen. Im Dezember letzten Jahres fand die "erste behördlich genehmigte Kunstauktion mit lizensierten Auktionatoren im Internet statt", sagt Alexander Zacke. Alles, was zuvor im Internet stattfand, sei keine "echte Auktion" gewesen. Zacke hat dafür Auctionata.com gegründet, nachdem er zehn Jahre lang Kunst bei Ebay vertrieben hat. Auctionata ist das "einzige Online-Auktionshaus, das regelmäßig Auktionen zu bestimmten Themen und Objekten live streamt, die genehmigt und interaktiv sind", so Zacke. 2012 fanden die Video-Auktionen drei Mal statt. Diese seien so erfolgreich gewesen, dass das Unternehmen nun ein eigenes TV-Studio unterhalte (siehe Foto), das auch von Bietern besucht werden könne. Zacke folgt dem Prinzip "source locally, sell globally": Die Verkäufer stammen zu 100 Prozent aus der D-A-CH-Region. Bieter und Käufer kämen von vier verschiedenen Kontinenten. Bei der ersten Auktion sei ein Gesamterlös von 350.000 Euro erzielt worden. Mittlerweile finden die Auktionen, an denen Auctionata per Provision verdient, regelmäßig pro Woche statt.

[hl]Auktionen für Profis, Shop für Amateure[/hl][f1]Professionelle Kunsthändler können ihre Werke bei Auctionata auch über einen Web-Shop verkaufen, der als Handelsplatz dient. "Wir wählen die Händler nach strengen Kriterien aus", sagt Zacke. Im Shop wird zum Festpreis verkauft, auch hier fließen Provisionen. Die Kommunikation im Web verläuft nur über Auctionata, das Unternehmen beantwortet die Kundenanfragen selbst. "Wir stellen uns nicht in den Weg, wenn Käufer und Verkäufer direkt miteinander sprechen, fördern dies aber auch nicht aktiv. Nur so können wir die Echtheit der Objekte garantieren", sagt Zacke. Im Shop seien, im Gegensatz zu den Auktionen, viele Privatkäufer unterwegs, "die noch nie zuvor Kunst gekauft haben". Das Unternehmen versendet die Produkte über das eigene Lager zu den Kunden nach Hause. Das sei eine der Hauptleistungen von Auctionata, sagt Zacke. Laut Firmenangaben liegt die Retourenquote bei 3,5 Prozent. Bis Ende 2014 will Zacke mit Auctionata einen Marktanteil von 15 Prozent erreichen. Er strebt eine jährliche Warenakquise von 400 Millionen Euro an. Das Unternehmen wird unter anderem von E-Ventures und Holtzbrinck Ventures unterstützt.

[hl]Portale für die Nische und die Masse[/hl]Online-Auktionen sind nicht neu. Ebay führte das Prinzip schon Ende der 90er Jahre ein. Da Auktionen vor allem aus dem Handel mit Kunstwerken und Antiquitäten bekannt sind, ist der Übertrag von Galerien und Kunst ins Web ein logischer Schritt. Mit Artnet.com ist beispielsweise ein Portal online, das nach eigenen Angaben 173.000 Arbeiten von 37.000 Künstlern präsentiert und auch versteigert. Andere Portale wie Startyourart.de konzentrieren sich auf Werke von Nachwuchskünstlern und Studenten (siehe Tabelle im Anhang).

[hl]Social Networks für die Branche[/hl][f3]Der Erfolg von Social Networks ist offenbar ebenfalls auf die Kunstbranche übertragbar. Ende des Jahres 2011 ist My-artmap.com online gegangen. Das Ziel der Seite sei es, so Gründer Stefan Sebök, allen Kunstbeteiligten, also Künstlern, Kunstinteressierten, Käufern und Verkäufern, eine gemeinsame Plattform zu geben. Wie bei Facebook ist es jedem möglich, ein kostenfreies Profil zu erstellen, andere Kunstinteressierte als Freunde hinzuzufügen und gegenseitig in Kontakt zu treten. Künstler präsentieren ihre Werke, Händler ihre Ware, und Verbraucher erhalten zudem News und Termine aus der Branche, die von einer Redaktion beziehungsweise von Usern selbst veröffentlicht werden. Seit November 2012 ist auch ein Shop-System online. Händler können einen personalisierten Web-Shop erstellen und ihre Ware zum Festpreis (oder auf Anfrage) anbieten. Dabei gibt es zwei Verdienstmöglichkeiten für My-artmap.com (Investor: Plumedia): Händler entscheiden sich entweder für ein Provisionsmodell oder für einen jährlichen Pauschalbetrag, bei dem sie so viel verkaufen dürfen, wie sie wollen. "Der Pauschalbetrag wird vornehmlich von großen Händlern bezahlt, die Provisionsvariante eher von jungen Künstlern", sagt Sebök. "Unser Alleinstellungsmerkmal ist der Austausch zwischen Profis und Anfängern", fügt er hinzu. Aktuell habe des Netzwerk 6.500 registrierte Nutzer und bei Facebook bereits 22.000 Fans. (db)

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