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Gastbeitrag

Ein Pin sagt mehr als 1000 Worte

14.12.2016 - Pinterest nutzt man hierzulande noch nicht? Sollte man aber - vor allem aus Marketingsicht, sagt Vincent Nicolai von der Social-Media-Agentur Buddybrand.

von Verena Jugel

Bilder haben Macht. Sie liefern auf einen Schlag Informationen und Emotionen. So können sie äußerst komprimiert darstellen, wofür ein Text viele Zeilen, vielleicht sogar mehrere DinA 4 Seiten benötige würde. Deutschlands größte Tageszeitung hat mit diesem Konzept sogar den Sprung ins digitale Zeitalter geschafft. Plakatwände und Litfaßsäulen sind auch heute noch echte Eyecatcher im Alltag, und ohne Bilder würde das Internet erst gar nicht funktionieren. In Zeiten von Social Media haben Bilder vielleicht noch mehr an Bedeutung gewonnen, ersetzen ins Chats sogar teilweise schon die Wörter. So gehören Emoticons, Memes und Gifs zum Standard jeder digitalen Unterhaltung, ob auf Twitter, Whatsapp oder Facebook. Mit dem sich immer weiter entwickelnden Angebot kamen Plattformen auf, die sich ganz besonders auf die Kommunikation durch Bildinhalte spezialisiert haben, wie etwa Instagram, Giphy - oder eben Pinterest.

Was ist Pinterest überhaupt?Pinterest ist eine Social-Media-Plattform, auf der Bilder bzw. Bildcollagen mit Beschreibungen an virtuelle Pinnwände geheftet werden können (englisch: to pin). Mit diesem Konzept erreicht Pinterest gut 100 Millionen Nutzer weltweit, davon ca. drei Millionen in Deutschland. Pinterest-User suchen, ähnlich wie bei Instagram, nach visuell ansprechendem Content - also hochwertigen und stilvollen Bildern, die größtenteils Bereiche wie Food, Schmuck, Inneneinrichtung, Mode oder Do-it-Yourself-Bastelei abdecken. Aber anders als bei Instagram, wo die User selber posten und möglichst viele Follower erreichen wollen, verwenden Pinterest-Nutzer die Pins zur Inspiration für Kochen, Kreatives und Co. - und vor allem für Kaufentscheidungen. Das bestätigt eine Studie von Millward Brown Digital aus dem Jahr 2015: Sie ermittelte, dass von den 55,4 Millionen Pinterest-Nutzern in den USA ganze 93 Prozent das Netzwerk zur Kaufplanung verwenden. Das macht immerhin rund 40 Prozent des weltweiten Traffics von Pinterest aus.

Inspiration für Suchende Um mehr Nutzer hinzuzugewinnen, rüstet Pinterest kräftig auf: So hat Präsident Tim Kendall Li Fan von Google losgeeist und als neuen Head Of Engineering eingestellt. Zudem baut er den Bereich Video Content aus und erweitert Pinterest um zusätzliche Messenger-Funktionen - unter anderem kann man nun anderen Usern folgen sowie Pins kommentieren, liken oder re-pinnen. Das eröffnet gerade zur Inspiration ganz neue Möglichkeiten und funktioniert quasi wie Twitter - allerdings für die schönen Dinge. Neuerungen wie diese sollen nicht nur den Anwendern weitere Vorteile bringen, sondern die Plattform auch für Unternehmen noch attraktiver machen. Denn: Browst jemand mit Kauflust durch den Kanal und spielt mit dem Gedanken, sich beispielsweise ein Schallplattenregal zuzulegen, ist er ja in der Customer Journey bereits eine Haltestelle vor der Conversion angelangt. Wenn er sich dann auf Pinterest inspirieren lässt, kann er gegebenenfalls sein favorisiertes Produkt direkt online erwerben. Das bietet Unternehmen, speziell aus ästhetischen Bereichen wie Mode, Design und Interieur einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Darum stellt Pinterest ihnen eine Reihe effizienter Marketingtools zur Verfügung.

Vielzahl an Marketingmöglichkeiten: Promoted Pins: Brands können dieses Tool nutzen, um dem eigenen Pin mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Zudem lassen sich auf Pinterest Video Ads schalten oder bei geteilten Fotos automatisch die Original-URL hinzufügen, damit die Urspungsquelle immer mitgeliefert wird und auf die Website eines Unternehmens verweist. Über Gruppen-Pinnwände können Bekanntheit und Reichweite dann noch vervielfacht werden. Ein weiteres wichtiges Tool sind die sogenannten "Rich Pins", für die es sechs Kategorien gibt: Apps, Filme, Rezepte, Artikel, Produkte und Orte. Produkt-Pins etwa enthalten Echtzeit-Preisangaben, Verfügbarkeitsstatus und Infos, wo das Produkt erhältlich ist. Via Engagement Retargeting können Unternehmen User gezielt mit Werbung ansprechen, wenn diese vorher entsprechende Pins "geliked" haben. Das nächste Level sind dann "Buyable Pins", die momentan in den USA getestet werden: Sie ermöglichen einen Kauf direkt aus der App heraus, ohne Pinterest verlassen zu müssen. Und natürlich können Marken auch bei Pinterest den Umweg über Dritte wählen und somit ihre Produkte aufmerksamkeitsstark über Influencer präsentieren. Prädestiniert sind hierfür vor allem die Bereiche Fashion, Beauty, Food und Do-it-yourself.

Chancen für Marken in Deutschland Hierzulande setzen Unternehmen in der Regel noch verstärkt auf die üblichen Kanäle wie Facebook, Youtube und Instagram - doch einige nutzen bereits sehr erfolgreich die vielfältigen Marketingmöglichkeiten von Pinterest: So konnte Maggi innerhalb der ersten sechs Monate auf Pinterest die Interaktion mit den Maggi-Pins verzehnfachen. DaWanda, einem Online-Marktplatz für handgemachte Produkte, gelang es durch die Umsetzung von Pinterest Best Practices, den Pinterest Referral-Traffic um fast 100 Prozent zu steigern. Und Westwing, das mit seinen Wohnimpressionen und Inneneinrichtungs-Kollagen Design-affine, vornehmlich weibliche User anspricht, verwendet Pinterest ganz gezielt als wichtigste Kommunikationsplattform. Experten gehen davon aus, dass auch in Deutschland die Zahl der Pinterest-User weiter steigt. Noch mehr Nutzer, die sich ganz offen zum Konsumieren stimulieren lassen wollen? Das kann man sich doch als Unternehmen gar nicht entgehen lassen.

[k] Der Autor Vincent Nicolai ist Gründer und Geschäftsführer der Social-Media-Agentur Buddybrand. Der 29-Jährige verantwortet dort die Bereiche Account Management und Beratung.[/k]

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