28.12.2018 - Die Deutschen sind nicht sehr kreativ, wenn es um die Wahl ihrer Passwörter geht. Auch im zurückliegenden Jahr verließen sich viele auf simple Zahlenreihen. Damit gehen sie allerdings erhebliche Risiken ein.
von Christina Rose
Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) sieht bei der Nutzung von Passwörtern weiterhin digitalen Aufklärungsbedarf: "Derart schwache Passwörter gleichen Haustüren, an denen von außen ein Schlüssel steckt. Sie sind geradezu eine Einladung zum Identitätsdiebstahl." Es gebe keinen 100-prozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl, aber es müsse Kriminellen so schwer wie möglich gemacht werden, an das eigene Passwort zu gelangen. Insbesondere die weit verbreitete Mehrfachnutzung von Passwörtern für unterschiedliche Dienste sei wirklich leichtsinnig, wenn man bedenkt, welche Schäden einem hierdurch entstehen können.
Das Hasso-Plattner-Institut veröffentlicht jedes Jahr die meistgenutzten Passwörter der Deutschen - Datengrundlage sind rund 500.000 Zugangsdaten aus dem Datenbestand des HPI Identity Leak Checkers, die auf E-Mail-Adressen mit .de-Domäne registriert sind und dieses Jahr, also 2018, geleakt wurden. Insgesamt wurden 2018 mehr als 60 Millionen Identitäten aus 120 Datenlecks in den Identity Leak Checker eingepflegt.
Der Blick auf die Top Ten der in Deutschland meistgenutzten Passwörter 2018 zeigt: Die Ziffernfolge "123456" belegt erneut den Spitzenplatz. Am beliebtesten sind weiterhin schwache und unsichere Zahlenreihen.
1. 123456
2. 12345
3. 123456789
4. ficken
5. 12345678
6. hallo123
7. hallo
8. 1234
9. passwort
10. master
- Lange Passwörter (> 15 Zeichen)
- Alle Zeichenklassen verwenden (Groß-, Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen)
- Keine Wörter aus dem Wörterbuch
- Keine Wiederverwendung von gleichen oder ähnlichen Passwörtern bei unterschiedlichen Diensten
- Verwendung von Passwortmanagern
- Passwortwechsel bei Sicherheitsvorfällen und bei Passwörtern, die die obigen Regeln nicht erfüllen
- Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
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