Unmut wegen Spam und Phishing wächst

17.08.2006 - Die Anzahl der Spam-Mails ist in den vergangenen drei Monaten erheblich angestiegen. Dies berichtet der IT-Security-Spezialist Ironport Systems. Außerdem werden schärfere Maßnahmen gegen Datenklau im Netz gefordert.

Der Sicherheitsanbieter Ironport stützt sich bei den jüngsten Erkenntnissen zum Spam-Aufkommen auf seine Datenbank Senderbase, mit der rund ein Drittel des weltweiten E-Mail-Aufkommens ausgewertet wird. Demnach beträgt die Spam-Lawine derzeit 52 Milliarden Mails täglich - dagegen waren es im April noch 36 Milliarden unerwünschte Werbebotschaften pro Tag. "Die Absender nutzen neue Strategien, um die Erkennungssoftware zu umgehen", sagte Reiner Baumann, Europamanager bei Ironport, der Nachrichtenagentur dpa. Viele dieser Mails enthalten laut Baumann keinen Text - deshalb sei es schwierig, sie als Spam zu identifizieren.

Unterdessen fordert der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) die Regierungsparteien auf, den Versand von so genannten Phishing-E-Mails unter Strafe zu stellen: "Der Passwort-Klau im Netz ist heute brisanter denn je", so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Bislang seien der Polizei die Hände gebunden.Eine Erhebung des Bitkom bei den Landeskriminalämtern hat ergeben, dass die Zahl der Phising-Opfer im ersten Halbjahr 2006 um bis zu 50 Prozent gestiegen ist. Die höchste Steigerung meldet Berlin. Im Schnitt holen Betrüger rund 4.000 Euro von den Konten ihrer Opfer.

Eine amtliche Statistik über den volkswirtschaftlichen Schaden, der durch Phising entsteht, gibt es laut Bitkom in Deutschland bislang nicht. Rohleder: "Wir schätzen ihn auf eine zweistellige Millionensumme."

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