29.08.2006 - Franz-Josef Rensmann ist kurz vor seinem Amtsantritt als CEO bei Leo Burnett unter Druck geraten. Im "Manager Magazin" wird er im Zusammenhang mit einer Betrugsaffäre bei Daimler Chrysler genannt.
Das "Manager Magazin" hatte von Ermittlungen der Stuttgarter Staatsanwaltschaft berichtet, wonach ein früherer Vertriebscontroller von Daimler Chrysler insgesamt mehr als 50 Millionen Euro veruntreut haben soll. Dieser Vertriebscontroller hat angeblich seit Ende der neunziger Jahre den Autokonzern über Scheinaufträge mit Hilfe von Zulieferern betrogen. Eine dieser Partnerfirmen soll die Agentur RMC, eine Tochter von Ogilvy & Mather, gewesen sein. Franz-Josef Rensmann war bis vor Kurzem Geschäftsführer von RMC.
Gegenüber ONEtoONE bestätigte die Stuttgarter Staatsanwaltschaft zwar ein Ermittlungsverfahren gegen Daimler Chrysler, wollte aber keine Namen nennen. Die Ermittlungen liefen seit Ende 2005, hieß es.
Franz-Josef Rensmann indes bestreitet im Gespräch mit ONEtoONE nicht, dass er im Zusammenhang mit den Untersuchungen befragt worden ist. Damit sei die Sache aber erledigt gewesen. "Mir hat niemand jemals Betrug oder Bereicherung vorgeworfen", sagt Rensmann zu den Presseberichten. "Die Befragung bezog sich lediglich darauf, ob ich etwas hätte wissen können oder müssen." Der ehemalige CEO der OgilvyOne Group: "Aber ich habe definitiv nichts gewusst." Er frage sich jetzt allerdings oft selbst, ob er nicht besser hätte recherchieren müssen.
Der Bericht im "Manager Magazin" lässt zudem die Vermutung zu, Rensmann habe Ogilvy wegen der Vorwürfe im Zusammenhang mit Daimler Chrysler verlassen. Das ärgert Rensmann besonders: "Meine Entscheidung, Ogilvy zu verlassen, hat absolut nichts mit der Daimler-Angelegenheit zu tun. Es gibt gute Gründe, Ogilvy zu verlassen, und gute Gründe, zu Burnett zu gehen. Punkt."
Entschieden reagieren auch die Chefs von Ogilvy und Burnett. Lothar Leonhard, Chairman von Ogilvy Deutschland, stellt klar: "Ich habe keinen Grund, an Franz-Josef Rensmanns Unbescholtenheit zu zweifeln. Alle bisherigen Nachprüfungen haben ergeben, dass er und RMC ohne sein Wissen in betrügerischer Absicht missbraucht worden sind. Wäre es anders, hätten wir Franz-Josef Rensmann zweifellos im November 2005 von seinen Aufgaben entbunden."
Und Richard Pinder, Präsident Leo Burnett EMEA, sagt: "Ich kenne Franz-Josef seit zehn Jahren. Ich habe mit ihm gearbeitet. Ich weiß, dass er integer ist. Es gab weder in der Vergangenheit noch gibt es derzeit Beweise, die belegen, dass er sich etwas hat zu Schulden kommen lassen. Deshalb ist es für Leo Burnett keine Frage, mit dem Plan fortzufahren, dass er ab dem 2. Oktober der neue CEO wird."
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