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Paketdienste

Nach der Deutschen Post: Jetzt muss auch der Deutschlandchef von Hermes gehen

21.06.2018 - Nach dem Paket-Verantwortlichen der Deutschen Post muss jetzt auch der Deutschlandchef von Hermes gehen. Frank Rausch sowie der für Operations zuständige Geschäftsführer Dirk Rahn haben sich laut Mitteilung der Otto Group 'im besten Einvernehmen entschlossen, Hermes Germany zu verlassen'. Bereits vor zwei Wochen hat sich die Deutsche Post von dem langjährigen Vorstandsmitglied Jürgen Gerdes getrennt.

von Joachim Graf

Der Aufsichtsrat von Hermes Europe hat auf seiner heutigen Sitzung Olaf Schabirosky mit sofortiger Wirkung zum CEO von Hermes Germany ernannt. Dessen bisherige Aufgaben als Geschäftsführer Services und Finanzen übernimmt Hendrik Schneider am 1. Juli 2018. Hendrik Schneider ist zurzeit Geschäftsführer der Otto Shared Services GmbH und wird in Personalunion auch als Chief Financial Officer von Hermes Europe agieren.

Zugleich wurde Kay Schiebur auf der Aufsichtsratssitzung zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrates von Hermes Europe ernannt. Damit besteht die Geschäftsführung von Hermes Germany künftig aus Olaf Schabirosky, Hendrik Schneider, Thomas Horst und einem Geschäftsführer für Operations, der aktuell gesucht wird.

Laut KEP-Meldungen hat Hermes-Europachefin Carole Walker die Entscheidung getroffen. Als Begründung wird die schwache Geschäftsentwicklung genannt. "Hermes Germany hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen", so die Aussage des Unternehmens. Tatsächlich wurde jedoch "für das vergangene Geschäftsjahr für das Segment Service, in dem die Otto Group alle ihre Logistikaktivitäten bündelt, ein Jahresfehlbetrag ausgewiesen. Dies rührt aber vor allem aus der Restrukturierung und Verkäufen französischen Logistikaktivitäten", erläutert Robert Hägelen von der Otto Group.

Nach der Aufsichtsratssitzung am 12.6. hatte die Deutsche Post   bekannt gegeben, sie habe sich mit dem langjährigen Vorstandsmitglied Gerdes "aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die strategische Schwerpunktsetzung des Unternehmens in bestem gegenseitigen Einvernehmen auf ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand geeinigt". Gerdes verlässt zum 30.Juni nach 30 Jahren den Konzern. Das Ausscheiden von Jürgen Gerdes kam nicht ganz überraschend. Bereits im April 2018 musste er die Leitung der Division Post - eCommerce - Parcel abgeben, die er über ein Jahrzehnt lang geführt hatte und die am vergangenen Montag eine Ertragseinbruch von fast einer Milliarde Euro als Gewinnwarnung verkünden musste.

Hintergrund der Entlassungen (und der schlechten Zahlen ist bei beiden Paketdienstleistern der E-Commerce: Großkunden wie Amazon und Zalando drücken auf die Preise. Die Dienstleister können in dem Spagat zwischen sinkenden oder gleichbleibenden Paketerlöse aus dem E-Commerce einerseits und steigenden Löhnen beziehungsweise durch den Mindestlohn nicht mehr so einfach durchsetzbares Lohndumping keine Gewinn mehr machen. Gleichzeitig verschärft sich vor allem in den großen Städten das Personalproblem, weil aufgrund der guten Konjunktur zahlreiche Stellen unbesetzt bleiben. Beide Unternehmen hatten angekündigt, dieses Jahr die Preise zu erhöhen.

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