23.05.2017 - DHL hat am Dienstag ein neues Modul der Resilience360-Plattform zur Steuerung von Lieferkettenrisiken vorgestellt. DHL Supply Watch analysiert Millionen Online-Quellen zur Früherkennung potenzieller Lieferkettenstörungen.
von Svenja Tasch
Das Frühwarnsystem von DHL wird erweitert: DHL Supply Watch nutzt maschinelles Lernen und Natural Language Processing (NLP - die maschinelle Verarbeitung natürlicher Sprache), um Störungen in der Versorgungskette von Unternehmen zu erkennen, bevor diese zu finanziellen Verlusten oder dauerhaften Reputationsschäden führen. Damit wird das bestehende DHL Resilience360-Portfolio zur Überwachung von Lieferantenrisiken auf Unternehmensebene durch ein breites Spektrum neuer Risikokategorien ergänzt, darunter Finanzindikatoren, Fusionen & Übernahmen, Umweltschäden, Angebotsengpässe, Qualitätsprobleme und Arbeitskonflikte. DHL Supply Watch greift auf öffentlich verfügbare Daten zurück, die das System durch die Beobachtung diverser Online- und Social-Media-Quellen erfasst.
DHL Resilience360 Supply Watch überwacht rund 140 verschiedene Risikokategorien einschließlich finanzieller, umweltbezogener und sozialer Faktoren. Die beobachteten Risiken reichen von kriminellen Handlungen über Arbeitsrechtsverletzungen und Qualitätsmängel bis zu Lieferkettenrisiken wie Fehlbeständen oder Kapazitätsengpässen und Verzögerungen. Mit Hilfe des maschinellen Lernens und der NLP-Technologie analysiert das System große Datenmengen, um potenzielle Lieferkettenstörungen zu identifizieren. Extrahiert werden diese Daten aus bis zu 30 Millionen Posts, die aus mehr als 300.000 Online- und Social-Media-Quellen stammen.
Im Vorfeld gravierender Lieferkettenstörungen gibt es sehr häufig schon öffentliche Anzeichen, die auf zu erwartende Probleme hindeuten. Der jüngste weltumspannende Cyberangriff mit der 'WannaCry‘-Ransomware ist ein weiteres Beispiel für eine Situation, in der DHL Supply Watch eigenen Angaben zufolge eine Lücke hätte schließen und potenzielle Risiken frühzeitig erkennen können: Die Erweiterung von DHL Resillience360 helfe festzustellen, welche Lieferanten betroffen sein könnten, und gibt den Unternehmen, die mit diesen Zulieferern arbeiten, die Möglichkeit, geeignete Vorkehrungen zu treffen.
Für die Entwicklung des intelligenten Supply Watch Systems wurden führende Linguistikexperten und Datenwissenschaftler herangezogen, um sicherzustellen, dass sowohl Inhalt als auch Kontext von Online-Diskussionen zuverlässig analysiert werden. Supply Watch ist in der Lage, die menschliche Sprache zu verstehen, und bewertet die Art und Weise, wie Menschen über risikorelevante Ereignisse und Situationen in aller Welt sprechen.
Durch die Beobachtung und Analyse von Diskussionen und Beiträgen zu derartigen Risiken in Online-Medien und sozialen Medien, Informationen zu Produktrückrufen, Protesten oder Verzögerungen kann frühzeitig erkannt werden, welche Lieferanten und Partner möglicherweise in Schwierigkeiten stecken. In diesem Aspekt unterscheide sich DHL Supply Watch gemäß eigener Aussage deutlich von konventionellen Suchansätzen, da praktisch in Echtzeit gearbeitet wird. DHL Supply Watch sei als eigenständige Lösung verfügbar, lasse sich aber auch nahtlos in das Risikomanagement-Tool Resilience360 von DHL integrieren. (st)
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