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Ad-Network

Adconion strukturiert in Deutschland um - Holger Meyer geht

27.06.2013 - Der Markt für Ad-Networks steht offenbar unter Konsolidierungsdruck (s. OtO 06/13). Aktuell hat der US-Online-Vermarkter Adconion für seinen Performance-Zweig Adconion Direct in Deutschland anscheinend die Notbremse gezogen. Die Unit werde restrukturiert, heißt es in einem Statement des Unternehmens. Statt wie zuvor von drei Standorten aus werden die deutschen Kunden künftig alleine von Düsseldorf aus betreut. Der Mediaeinkauf und die Kampagnenauslieferung erfolgen von London aus. Geschäftsführer Holger Meyer hat das Unternehmen verlassen, bestätigte eine Sprecherin.

Meyer war von Oktober 2011 an als Managing Director D-A-CH für Adconion Direct tätig gewesen. Nach seinem Ausscheiden verbleiben Patrick Meininger und Alexander Löffler als eingetragene Geschäftsführer der deutschen Adconion GmbH. Meininger ist seit dem Mai 2011 Finanzchef der gesamten Adconion Media Group und arbeitet von München aus. In der bayrischen Hauptstadt verbleiben Verwaltungsfunktionen der deutschen Gesellschaft, wie der Finanz- und Personalbereich. Löffler ist globaler COO von Adconion Direct und vom Hauptsitz im kalifornischen Santa Monica für das Unternehmen tätig. Markus Hirner, der im März vergangenen Jahres bei Adconion Direct an Bord gegangen ist, leitet künftig das Düsseldorfer Büro des Unternehmens. Hirner agiert jedoch als Sales Director, nicht als Geschäftsführer.

Zur aktuellen Zahl der Mitarbeiter und dazu, ob die Verlegung eines Teils der operativen Tätigkeiten nach London einen Stellenabbau in Deutschland zur Folge hat, wollte sich die Sprecherin gegenüber ONEtoONE nicht äußern. Im Jahr 2011 beschäftigte die Adconion GmbH nach Aussagen des damaligen Geschäftsführers Oliver Hülse 66 Mitarbeiter.

Die Restrukturierungen wirken sich laut dem offiziellen Statement des Unternehmens nicht auf Smartclip aus. Der Bewegtbildvermarkter war im November 2011 von der Adconion Media Group übernommen worden. Die Holding stellte in Folge die eigene Bewegtbildmarke Joost ein. Seit dem Mai 2012 bietet die Adconion Media Group mit den Tochterfirmen Smartclip eine Vermarktungsplattform für digitale Videowerbung im Markt an und betreibt unter der Marke Adconion Direct ihr Performance-Marketing-Geschäft.

2011: Minus von 1,7 Millionen Euro

In letzterem Bereich tat sich Adconion in Deutschland in den vergangenen Jahren offenbar schwer. Aktuelle Geschäftszahlen des Unternehmens sind öffentlich zwar nicht bekannt. Der letzte beim Bundesanzeiger hinterlegte Jahresabschluss der Adconion GmbH aus dem Geschäftsjahr 2011 deutet jedoch darauf hin, dass Holger Meyer mit seinem Antritt im Herbst 2011 schon ein schweres Erbe übernommen hat. So weist der Bericht für das Jahr 2011 beim Jahresergebnis ein Minus von 1,7 Millionen Euro aus. Im Vorjahr war der Verlust fast genauso hoch gewesen. Wesentlicher Grund hierfür sei "die deutliche Schwäche im Abverkauf der Adconion-Produkte gewesen", heißt es in dem Bericht.

Für die Folgejahre ging das Unternehmen zum damaligen Zeitpunkt von einer positiven Geschäftsentwicklung aus. Nach einer "Seitwärtsbewegung" für das Jahr 2012 prognostizierte das Unternehmen für die Jahre 2013 bis 2015 "verbesserte Wachstums- (plus 10 Prozent per annum) und Ergebnispotenziale (plus 30 Prozent per annum)". Möglicherweise ist diese Prognose nicht eingetreten.

Der Grund dafür könnte sein, dass Ad-Networks wie Adconion Direct es im sich verändernden Online-Werbemarkt in den vergangenen Jahren zunehmend schwerer hatten. Heute dominiere Google mit dem Google Display Network den Markt; zudem hätten die klassischen, deutschen Online-Vermarktungshäuser eigene Networks und Performance-Bereiche aufgebaut, sagte Harald R. Fortmann, Branchenkenner und Director Executive Search bei der Personalberatung Dwight Cribb, kürzlich gegenüber ONEtoONE.
(Roland Eisenbrand)

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